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Stiefkinder Basics – Logo eingeschlossen
Zu einer Firmengründung gehört auch immer die Entwicklung der entsprechenden Geschäftsausstattung, den sogenannten Basics. Neben der Gestaltung von Visitenkarten gehören auch Briefbögen, Auftragsbestätigungen und Rechnungsbögen zu den Dokumenten, die einen einheitlichen und professionellen Look aufweisen sollten. Anfangs wird gerade hier gerne gespart, der Form und dem Aussehen der Papiere wird oft keine große Bedeutung zugemessen. Beim Papier wird regelmäßig auf gängiges Kopierpapier aus dem Schreibwarenladen zurückgegriffen und das eigene Firmen-Logo gerne aus einem Internetprogramm geladen. Was daran so falsch ist? Stell Dir vor, Du möchtest Deiner Herzdame oder -mann einen Heiratsantrag machen. Mit welchem Ring wirst Du mehr Erfolg haben, mit dem selbst gebastelten Exemplar oder dem sorgsam ausgesuchten Solitär? Dabei ist jetzt nicht die Rede von Hochpreisigkeit, sondern einzig und allein davon, was Deinen Charakter und die Wertigkeit des Anliegens wohl am besten ausdrückt. Ob ein Computerprogramm tatsächlich in der Lage ist, alle Komponenten Deines Business zu erfassen?
Na Logo!
Das Logo hat die Aufgabe, Dein Unternehmen schnell und einprägsam in der gewünschten Zielgruppe zu präsentieren. Möglichst auf den ersten Blick soll der Betrachter erfassen, worum es geht und welche Philosophie hinter dem Produkt oder der Dienstleistung steckt. Ob reine Wortmarke oder die Kombination mit grafischen Symbolen und Gestaltungselementen hängt von vielen Faktoren ab, die es zu beleuchten gilt: so machen grelle Farbtöne keinen Sinn bei Unternehmen wie Physiotherapeuten oder Wellnessanbietern. Und freche oder provokante Wort- und Bildgebungen dürften bei Finanzberatern für Irritationen sorgen. Diese Beispiele zeigen bereits, wie wichtig es ist, wortwörtlich den richtigen Ton zu treffen. Kostenlose Onlineanbieter verfügen oft nur über Standardfarben – oft macht es aber Sinn, sich einen genau definierten RAL-Ton zu entwickeln und möglicherweise auch schützen zu lassen. Die Marke Nivea hat sich damit unverwechselbar gemacht. Die Dosen werden bereits erkannt, ohne das der Verbraucher den dazugehörigen Schriftzug sehen muss. Welche Farbe nun die Richtige für Dein Unternehmen ist, kann ein professionell ausgebildeter Designer mit Dir erarbeiten.
Zeichen mit Persönlichkeit
Ein gutes Mittel, um die Gestaltung eines Logos zu erleichtern, sind die sogenannten personellen Praktiken. Es handelt sich dabei um Kreativtools, die Dir helfen können, Dich und Deine Unternehmung besser zu verstehen. Dabei sollst Du Dir Fragen stellen wie: Wenn mein Unternehmen ein Fahrrad fahren würde, wie würde es aussehen? Welcher Kleidungstyp wäre es und welches Auto fährt es? Welche Politik wählt es und wie ist es familiär aufgestellt? Diese Fragen können endlos weiter gesponnen werden. Wie riecht mein Unternehmen und wie schmeckt es? Was tut es in seiner Freizeit? Je genauer diese Unternehmens- oder Markenpersönlichkeit beschrieben werden kann, desto genauer kann ein entsprechendes Bild – zum Beispiel das Logo – davon abgeleitet werden. Dein Unternehmen ist ein Produkt und genau so sollte es auch entwickelt werden. Das Logo ist also viel mehr als nur eine grafische Umsetzung – wenn Du am Anfang etwas Zeit in diesen Prozess investierst, kann es auch bei der Entwicklung und Umsetzung von weiteren Produkten oder Dienstleistungen helfen. Ein professionelles und uniques Logo ist quasi das Herzstück Deiner Unternehmung.
10 Minuten für ein Wunschlogo
Vielleicht hast Du Dich schon umgesehen und diverse Programme im Netz gefunden, die alle mit kostenfreien Logos werben. SoThink Logo Maker, LogoEase, LogoMaker.com, OnlineLogoMaker – sie alle heißen so oder so ähnlich. Es wird damit geworben, dass der Anwender bereits in 10 Minuten ein professionelles Logo erstellen kann. Und zwar kostenlos. Aber ist das denn tatsächlich möglich?
Wer ist in der Lage, sein Unternehmen so gezielt zu beschreiben, dass er in minutenschnelle Farbe, Form und Design bestimmen kann? Natürlich kann ich als Malermeister schnell einen Pinsel bestimmen, den Farbeimer daneben platzieren und das Ganze in ein Farbschema gießen. Aber sagt dieses Logo dann wirklich etwas aus über die Einzigartigkeit Deiner Unternehmung? Bei näherer Betrachtung stellt sich übrigens auch schnell heraus, dass dann doch Kosten entstehen. Dass es auch gute Umsetzungsformen gibt, zeigen einige wenige Firmen. Was bestimmt aber nun neben der Philosophie und der Persönlichkeit die Aussagefähigkeit eines guten Logos?
Dreh Dich mal um!
Die Wechselwirkung zwischen Marke (Deinem Unternehmen), Produkt, Zielgruppe und Wettbewerb sollte bei der Entwicklung Deines Firmenlogos eine Rolle spielen. Deshalb ist es auch wichtig, sich anfangs gründlich umzuschauen! Was machen die Mitbewerber? Wer ist Deine Zielgruppe? Wie stellen Sie sich dar und womit? Welche Werbemittel vom Briefbogen bis zum Auto setzen sie ein? Auch bei gründlicher Recherche konnte in keinem internetbasierten Programm etwas Entsprechendes gefunden werden. Das ist fatal, denn diese Komponenten tragen zusätzlich zu einer erfolgreichen Entwicklung bei. Sie alle sind maßgeblich – denn ein Logo soll verkaufen! Das kann es erfolgreicher, wenn es dem Endverbraucher auch gefällt. Im Fachjargon wird hier vom sogenannten „Relevant-Set“ gesprochen. Und nur wenn Du es mit Deiner Unternehmensbotschaft genau hierher schaffst, ihn wie mit diesem Pfeil genau ins Herz triffst, dann wird Dein Logo Dir gute Dienst leisten: Es wird verkaufen. Und wenn es tatsächlich der Pinsel für den Malermeister sein soll, dürfen Briefbogen oder Umsetzungsformen besonders sein – aber all das gehört in die Hände eines professionellen Handwerkers. Dem Designer. Die Kosten sind heute überschaubar und wenn Du Dir einen guten Grafikdesigner suchst, liefert er Dir eine halbe Unternehmensentwicklung gleich mit dazu!
Übrigens: Die freien Tools hat Matthias Böhmichen hier einmal in seinem Beitrag über kostenfreie Logos ausprobiert.