Mediation: Konfliktmanagement in aussichtslosen und statischen Situationen 

Die Mediation kommt überall dort zum Einsatz, wo die Fronten verhärtet sind und Klärungsbedarf besteht, der nicht mehr auf kommunikativer Ebene in einem persönlichen Gespräch realisierbar ist. Im Business wird die Verhärtung von Situationen in verschiedene Eskalationsstufen eingeteilt. Ab Stufe 5 sollte ein Mediator hinzugezogen werden und die Schlichtung auf Basis von Kompromissen und einer vertraglichen Vereinbarung vornehmen. Das Verfahren ist ergebnisoffen und basiert dennoch auf strengen Regularien. Sie unterscheidet sich so von einer klassischen Moderation zur Ergebnisfindung. Ist eine Kommunikation unmöglich und geht es nicht um eine Win-Win Situation, sondern um eine Regulierung von schwierigen und komplexen Problemen, ist die Mediation praktisch die letzte Ausfahrt.

Unterschiede zwischen Mediation und Moderation

Mediation TischBeide Methoden basieren auf einer externen Person, die dem Gespräch beiwohnt und es in eine Richtung lenkt. Beide externen Personen sind nicht direkt in einem Konflikt involviert. Doch während der Moderator vollkommen unparteiisch ist, wird der Mediator von einer der beiden Parteien eingesetzt.  Dieser hat somit eine Tendenz in die eine oder andere Richtung. Komplexe Situationen erfordern komplexe Lösungsansätze, die mit einer klassischen Moderation ohne verbindliche vertragliche Vereinbarung oftmals nicht erzielbar sind.

Die Mediation vermittelt dort, wo das Gespräch bereits verstummt und eine Regulierung durch zwischenmenschliche Kommunikation nicht mehr möglich ist. Aus diesem Grund führen Mediatoren Protokolle und entwickeln eine Richtschnur, die eine verbindliche Linie aufzeigt. Diese wird von allen Teilnehmern unterzeichnet und damit anerkannt. Kompromisse anstelle von Win-Win Situationen und Schadensbegrenzung anstatt offener Gespräche sind das Fundament von Mediationen. Die Zielsetzung der Mediation und Moderation unterscheiden sich nur bedingt. In beiden Fällen geht es darum, den Konflikt zu lösen und eine Basis für ein Miteinander zu schaffen.

Bei der Moderation entscheiden sich Teilnehmer freiwillig zur Zusammenarbeit. Bei der Mediation wird das Konzept schriftlich fixiert und durch die Unterzeichnung von allen Betroffenen anerkannt. In Unternehmen, aber auch im gesellschaftlichen Leben und in privaten Situationen ist die Mediation der letzte Ausweg und kommt nur zur Anwendung, wenn alle anderen Möglichkeiten bereits probiert und fehlgeschlagen sind. Die Moderation ist eine Stütze zur Selbsthilfe und wirkt motivierend. Die Mediation präsentiert eine Lösung, von der es keine Abweichung gibt. Mediatoren finden dort Kompromisse, wo keine gütliche Einigung möglich und ohne externe Anordnung keine Konfliktbewältigung realisierbar ist.

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Mediation als Förderungsmittel der Kommunikation

Mediation SeminarIn allen Lebensbereichen können außergewöhnliche Situationen dazu führen, dass zwei oder mehrere Menschen nicht mehr „an einem Tisch sitzen“ können. Ist diese These nicht nur sinnbildlich, sondern wörtlich gemeint, ist eine Mediation unausweichlich. Ein Moderator kann nur bei der Klärung von Problemen helfen, wenn die betroffenen Parteien nicht völlig entzweit sind und sich konträr gegenüber stehen. In diesem Fall – wo im Business von Eskalationsstufe 5 die Rede ist, dient die Mediation als letzte Möglichkeit einer Klärung des Sachverhalts und einer Ansatzsuche nach zufriedenstellenden Lösungen. Natürlich soll auch die Mediation zu einem persönlichen Gespräch anhalten.

Ist dies allerdings nicht möglich, ist ein Mediator in der Lage, einen klaren Plan zu strukturieren und eine schriftliche Vereinbarung beider Parteien zu erstellen. Die Mediation gilt als erfolgreich, wenn alle Betroffenen unterzeichnen und die Regeln der vertraglichen Vereinbarung anerkennen. Während moderierte Gesprächsrunden auf freiwilliger Basis beruhen, kann die Teilnahme an einer Mediation angeordnet werden. Je nach Sachverhalt und Ausgangslage können Unternehmer in der Wirtschaft eine Weiterbeschäftigung von Mitarbeitern davon abhängig machen, ob sie mediationsbereit und somit in der Lage zur Einlenkung sind.

Die Anerkenntnis aus Anordnungen im Zuge der Mediation üben einen Zwang auf die Teilnehmer aus. Dennoch dient diese Methode der Kommunikationsförderung. Zudem soll dies Verhärtungen im Miteinander entschärfen, in dem das persönliche Gespräch zum Primärziel der Mediation wird. Auch wenn die Teilnehmer im Einvernehmen auseinander gehen, wird der Mediator eine Unterschrift einfordern und so der Problematik vorbeugen, dass die Einsicht beim Verlassen des Raumes endet und alles wie vor der Meditation weitergeht.

Neutralität des Mediators ist wichtig

Auch wenn die Mediation vom Management angeordnet ist, dient der Mediator als Schnittstelle und ist ein Vermittler zwischen beiden Parteien. Eine öffentliche Bekanntmachung seiner eigenen Meinung ist nicht Bestandteil der Mediation. Mediatoren sind psychologisch geschulte Menschen, die es verstehen, das Gespräch in eine Richtung zu lenken und die Teilnehmer zum Nachdenken zu animieren. Innere Ruhe, Ausgeglichenheit und ein starkes Selbstbewusstsein in schwierigsten Situationen sind die Grundausstattung von Mediatoren. Die Auswahl des Mediators ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.

In der Wirtschaft ist die Moderation die erste Instanz. Zur Mediation kommt es, wenn ein Moderator keinen Erfolg erzielt oder die Konflikte so schwerwiegend sind, dass die Lösung psychologischer Fähigkeiten und strenger Regeln bedarf. Hier liegt der Eskalationsstatus zugrunde. Bei Imageschäden und Konflikten mit tiefgreifender folgenschwerer Wirkung für das Unternehmen kann man den Mediator direkt eingesetzen und auf eine vorangehende moderierte Diskussion verzichten. Der Unternehmer wählt für die Mediation einen neutralen Ort und Mediator. Keiner der Teilnehmer darf einen Heimvorteil und Sicherheit durch die Ortswahl oder die Befangenheit eines Mediators erhalten.