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Wenn Sie den Start in die Selbständigkeit wagen möchten, sollten Sie abhängig von Ihrer Gründungssituation einige wichtige Kriterien beachten. Ob Sie sich haupt- oder nebenberuflich selbstständig machen möchten, spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.
Wichtig ist, dass eine Existenzgründung stets mit einer smarten Planung und einer durchdachten Strategie einhergeht. Denn damit steigern Sie Ihre Chancen erheblich, Ihre Existenz zu Gründen um mit der Selbstständigkeit nachhaltig erfolgreich zu sein. Um Ihnen einen möglichst breiten Überblick zum Start in die Selbstständigkeit zu geben, haben wir für Sie 6 hilfreiche Tipps für eine erfolgreiche Existenzgründung zusammengestellt.
6 hilfreiche Tipps für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit
Ob man mit einer Geschäftsidee durchstartet und nachhaltig erfolgreich ist, hängt selbstverständlich von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Somit gibt es kein Rezept für einen optimalen Weg in die Selbstständigkeit, das Ihnen nachhaltigen Erfolg gewährleistet. Ihnen stehen jedoch zahlreiche nützliche Ratgeber und eine Reihe an unterschiedlichen Themen zur Verfügung, die Sie bei Ihrer Existenzgründung unterstützen.
Es ist äußerst empfehlenswert auf diese nützlichen Ressourcen zurückzugreifen, damit Sie mit den Hürden der Selbstständigkeit bestens vertraut sind, bevor Sie den Schritt in die Existenzgründung wagen. Es ist aber ebenso empfehlenswert, auf dem Weg zur Selbstständigkeit professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
1. Prüfen Sie, ob Sie zum Gründer geeignet sind
Nicht jeder von uns ist als Gründer geeignet. Neben einem hohen Maß an Motivation und Einsatzbereitschaft muss man auch ein gewisses Maß an Risikobereitschaft zeigen und auch dann ruhig schlafen können, wenn nicht alles gerade nach Plan verläuft.
Damit Ihre Gründung nicht mit dem finanziellen Bankrott endet, sollten Sie vor dem Schritt in die Selbstständigkeit unbedingt prüfen, ob Sie tatsächlich ein Unternehmertyp sind und dem Leistungsdruck und Stress, den die Selbstständigkeit mit sich bringt, auch wirklich gewachsen sind.
2. Evaluieren Sie Ihre Geschäftsidee
Um die eigene Geschäftsidee zu prüfen, existieren viele unterschiedliche Mittel. Die Markttauglichkeit eines Produktes oder einer Dienstleistung können Sie schnell und äußerst effektiv mit einem Minimum Viable Product (MVP) testen. Viele Experten raten jedoch, nicht allzu viel Zeit damit zu verschwenden, das „perfekte Produkt“ zu entwickeln, sondern viel zu experimentieren und sich eher schrittweise an die Endversion heranzutasten. Mut und die Fähigkeit, die eigenen Fehler und Niederlagen einzusehen und daraus zu lernen, gehören ebenfalls dazu.
3. Definieren Sie Ihre Zielgruppe
Sie als Gründer sollten Ihre Zielgruppe ganz genau kennen. Denn nur, wenn Sie Ihre Zielgruppe kennen, können Sie diese auch zielsicher ansprechen. Eine Zielgruppendefinition ist eine wichtige Voraussetzung für alle späteren Marketing- und Investitionsmaßnahmen.
Darüber hinaus können Sie nur bei einer genauen Analyse Ihrer Zielgruppe die Größe Ihres Marktes und somit auch das Marktpotential bestimmen. Ihnen wird auch der beste Businessplan wenig nutzen, wenn Sie die Bedürfnisse und Anforderungen Ihrer Zielgruppe nicht kennen.
4. Die richtige Finanzierungsform wählen
Ein äußerst wichtiger Faktor, der über den Erfolg oder Misserfolg Ihrer Existenzgründung entscheiden kann, ist die Finanzierungsform. Die Finanzierung sollte möglichst früh geplant und sichergestellt werden, damit Sie nicht schon in den ersten Monaten wegen Liquiditätsproblemen ins Stocken geraten.
Angesichts des breiten Angebots an unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten, sollten Sie schon möglichst früh ausreichend Zeit einplanen, um die geeignete Finanzierungsform zu finden, die optimal auf Ihre individuellen Anforderungen und Bedürfnisse abgestimmt ist. Sie können auch einen Berater einbeziehen, der Sie mit professionellem Rat unterstützt. In vielen Bundesländern gibt es sogar entsprechende Förderprogramme, die eventuell für Sie in Frage kommen.
5. Den optimalen Weg in die Selbstständigkeit finden
Ihnen stehen unterschiedliche Angebote zur Unterstützung der Existenzgründung zur Verfügung. Diese hängen in erster Linie davon ab, aus welchen Umständen heraus Sie sich selbständig machen möchten. Im Folgenden finden Sie die vier häufigsten Gründungssituationen im Überblick:
– Aus bestehender Beschäftigung direkt in die Selbstständigkeit
Sie glauben, eine gute Idee zu haben, doch neben Ihrem Vollzeitjob bleibt Ihnen kaum Zeit für die Umsetzung Ihrer Geschäftsidee übrig? Der Schritt in die Selbstständigkeit aus einem bestehenden Job, stellt für die Meisten ein beachtliches Risiko dar. Hier gilt es besonders ein großes Augenmerk auf die richtige Förderung und Vorbereitung zu legen, bevor Sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Keinesfalls sollten Sie sich kopfüber in die Existenzgründung stürzen, da dies im schlimmsten Fall schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen kann.
– Nebenberufliche Selbstständigkeit
Die nebenberufliche Selbstständigkeit stellt einen interessanten und manchmal einen äußerst lukrativen Weg in die Selbstständigkeit dar. Falls Sie ein nicht allzu großes Risiko eingehen möchten, haben Sie die Möglichkeit, sich etwa in Teilzeit selbständig zu machen. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Sie noch studieren oder abhängig beschäftigt sind.
Der nebenberufliche Weg in die Selbstständigkeit bietet Ihnen die Chance, wichtige Erfahrungen zu sammeln und den Markt zu testen, auf dem Sie später aktiv sein wollen, ohne dabei Ihre ganze finanzielle Existenz zu gefährden. Es gibt jedoch einige wichtige Faktoren, die unbedingt berücksichtigt werden sollten, wenn Sie den Weg in die nebenberufliche Selbstständigkeit wagen.
– Existenzgründung nach Studium und Universität
Der Weg in die Existenzgründung von Studierenden oder wissenschaftlichen Mitarbeitern, die an einer Universität beschäftigt sind, wird durch unterschiedliche Förderprogramme und Initiativen unterstützt. So steht Ihnen beispielsweise das EXIST-Gründerstipendium mit umfassenden Fördermitteln für die Startphase zur Verfügung.
Viele Universitäten stellen außerdem extensive Netzwerke und spezielle Programme bereit, um Studierende und Mitarbeiter zu unterstützen, die sich selbständig machen wollen.
– Selbstständig werden aus Gründen der Arbeitslosigkeit
Aktuellen Studien zufolge, kommen etwa 20 Prozent aller Gründer aus der Arbeitslosigkeit. Genauso wie die Gründung für Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter an Universitäten kann auch diese Gründungsform gefördert werden. Dabei ist insbesondere der Gründungszuschuss zu nennen, mit den Sie einen nichtrückzahlbaren Zuschuss für die ersten Monate Ihrer Selbstständigkeit erhalten.
Den Gründungszuschuss können alle Gründer beantragen, die das Arbeitslosengeld 1 beziehen. Alle Gründer, die das Arbeitslosengeld 2 erhalten, können eventuell mit Hilfe des Einstiegsgeldes die eigene Existenzgründung fördern.
6. Erstellen Sie einen durchdachten Businessplan
Im Idealfall sollte Ihr Businessplan Ihren Fahrplan durch die Gründungsphase darstellen, der sämtliche wichtige Gründungsfaktoren wie etwa das Geschäftsmodell, Chancen und Risiken sowie die Finanzierung für das erste Quartal und das erste Jahr beschreibt. Mit einem guten Businessplan definieren Sie Ihre Geschäftsziele und prüfen auch deren tatsächliche Umsetzung. Ein guter Businessplan bietet viele weitere Vorteile. So steht Ihnen beispielsweise, indem Sie Ihren Businessplan regelmäßig entsprechend der aktuellen geschäftlichen Lage anpassen, eines wichtiges Controlling-Instrument zu Verfügung.
Es lohnt sich auf jeden Fall ausreichend Zeit in die Entwicklung eines durchdachten Businessplans zu investieren, da dadurch das Risiko des Scheiterns wesentlich minimiert wird. Folgende Kriterien gilt es beim Erstellen eines Businessplans zu beachten:
– Wer ist meine Zielgruppe?
– Was sind meine Meilensteine?
– Geschäftsidee
– Finanzierungsform
– Marketing und Vertrieb
– Zukunftsaussichten
Fazit – Deutschland braucht mehr Gründer!
Sich selbständig machen, die eigene Firma aufbauen und sein eigener Chef sein: dies ist ein Gedanke, den die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal haben. Der Wunsch nach Selbstständigkeit kann aus unterschiedlichen Lebenssituationen entstehen und kann Menschen aus den verschiedensten Berufsgruppen treffen. Selbstverständlich kann auch die Motivation zur Selbstständigkeit sehr unterschiedlich sein. Bei manchen ist es vielleicht ein lang gehegter Wunsch, eine bestimmte Idee in die Tat umzusetzen oder etwas Eigenes zu schaffen.
In Deutschland geht der Trend zur Selbstständigkeit immer mehr zurück. Es gibt immer weniger Menschen, die den Weg in die Selbstständigkeit wagen. Dem KfW Gründungsmonitor zufolge, waren es im Jahr nur 306.000 Menschen, die eine Vollzeit gegründet haben. Immerhin haben 562.000 Gründer zunächst den Weg in die nebenberufliche Selbstständigkeit gewagt und probieren zunächst eine Teilzeit-Gründung aus, die ein geringeres finanzielles Risiko mit sich bringt. Andere wiederum wollen sich selbständig machen, da sie schon über einen längeren Zeitraum ohne Arbeit sind und der Meinung sind, dass sie auch in naher Zukunft arbeitslos sein werden.
Aufgrund der fehlenden Perspektive sehen viele Menschen, die über einen langen Zeitraum arbeitslos sind, die Selbstständigkeit als einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit. Falls Sie auch mit dem Gedanken spielen und sich selbständig machen wollen, sollten Sie vielleicht zuerst einen Gang runterschalten und sich fragen, ob Sie wirklich ein Unternehmertyp sind.