Wenn es um die Planung von neuen Gebäuden, Maschinen oder Produkten geht, muss mit größter Präzision vorgegangen werden. Nur so kann man verhindern, dass beim Bau oder der Markteinführung Fehler gemacht werden, die zu einem Rückruf oder Abbruch des gesamten Projektes führen. Hier kommt das Detail Engineering ins Spiel. Es ist eine der entscheidendsten Phasen in der Planung und Umsetzung komplexer technischer Projekte. Dabei bildet es die Brücke zwischen der Entwurfsphase und der eigentlichen Produktionsphase. Hier werden sämtliche technische Details ausgearbeitet, die für die erfolgreiche Fertigstellung eines Projekts erforderlich sind.
Detail Engineering: Das steckt dahinter
Wie auch in anderen Bereichen wie der Architektur beginnt ein Projekt meist mit einem groben Konzept, welches dann immer weiter ausgearbeitet wird. Das Detail Engineering ist die Phase, in der detaillierte Konstruktionspläne und Spezifikationen erstellt werden. Sie sind die Grundlage für die Bau- und Produktionsphase eines Projekts. Wenn hier Fehler geschehen oder unordentlich gearbeitet wird, dann wirkt sich das auf die gesamte darauf folgende Arbeit aus. Die Ziele des Detail Engineering liegen darin, Entwürfe so detailliert auszuarbeiten, dass so viele Risiken und Fehlerquellen wie möglich bereits im Vorhinein eliminiert werden. Dadurch soll die technische Machbarkeit sichergestellt werden, was teure Fehler und Unklarheiten in der Bau- und Produktionsphase eliminieren, zumindest aber vermindern soll.
Der Prozess des Detail Engineering
Detail Engineering kann aus vielen verschiedenen Teilen bestehen. Dazu zählen unter anderem die technischen Zeichnungen als Konstruktionspläne, die Dimensionen, Materialien und die entsprechenden Toleranzen darstellen. In Kombination damit wird dann auch ermittelt, welche Materialien in welchen Mengen nötig sind, um mit der Herstellung zu beginnen. Wenn es sich um ein größeres Projekt handelt, zählt dazu zusätzlich die Planung des Kontakts mit Herstellern von Komponenten und Systemen.
Hand in Hand mit der Planung von Materialien geht auch die Überprüfung von Leistungs- und Sicherheitsaspekten. Bei der Kontrolle der Sicherheit muss besonders sorgfältig gearbeitet werden, deshalb arbeiten viele Unternehmen inzwischen mit Simulationstools. So können Belastungen wie Wärme, Kälte und andere Einwirkungen in einem sicheren Rahmen getestet werden. Wenn diese Simulationen positiv verlaufen, muss noch sichergestellt werden, dass das Produkt nationalen und internationalen Standards und Sicherheitsvorschriften genügt. Auch die Qualitätsanforderungen können sich von Land zu Land unterscheiden.
Dieser Prozess ist also vor allem wichtig, wenn das Projekt international vermarktet oder in einem anderen Land umgesetzt werden soll. Sind diese Punkte abgeschlossen, kann zum nächsten Planungsschritt übergegangen werden. Neben der technischen Realisierbarkeit muss nämlich auch sichergestellt werden, dass die Kosten von Beginn an korrekt geplant werden. Dazu muss eine detaillierte Budgetierung erstellt werden – oft in Kombination mit Zeitplänen für Lieferungen und die dazugehörigen Zahlungen. Realistisch betrachtet ist es unmöglich, alle möglichen Situationen zu durchdenken.
Trotzdem handelt es sich bei der Identifikation und Bewertung potenzieller Risiken und deren Auswirkungen auf das Projekt um einen der wichtigsten Schritte, die vor Beginn der Produktion durchgegangen werden müssen. Alle genannten Planungsmaßnahmen müssen ausführlich detailliert werden. Das bedeutet die Erstellung einer umfassenden technischen Dokumentation für den späteren Betrieb sowie Wartung und eventuelle Änderungen.
Anwendung von Detail Engineering
Das detaillierte Planen von Vorgängen ist Teil eines jeden Projekts, in manchen Bereichen wird aber ein besonderer Fokus auf diesen Abschnitt der Entwicklung gelegt. Dazu zählen Industrieanlagen, das Bauwesen sowie der Maschinenbau und die Elektronikindustrie. In all diesen kann man sich in der Produktion und Durchführung von Projekten kaum Fehltritte leisten, was das vorherige detaillierte Durcharbeiten erfordert. Dabei kommen mit der fortschreitenden Digitalisierung von Geschäftsprozessen auch immer mehr neue Technologien zum Einsatz. Darunter befindet sich beispielsweise das CAD – das Computer-Aided Design – mit welchem in 2D und 3D gezeichnet werden kann.