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Welchen Verdienst haben in Deutschland die Ärzte? Das Statistische Bundesamt veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Zahlen zur Entwicklung der Einkommen in Deutschland. Eine der Berufsgruppen, die als Spitzenverdiener gelten, sind die Mediziner. Innerhalb der Berufsgruppe gibt es jedoch gravierende Unterschiede. Längst nicht alle Mediziner verdienen gleich viel. Es sind wie in zahlreichen anderen Branchen vor allem die Spezialisten, die an der Spitze liegen.
Radiologen haben den höchsten Verdienst
Wer jetzt annimmt, dass dies die Augenärzte sind, liegt leider nicht richtig. Die höchsten Gehälter verdienen Radiologen. Sie stellen die eigentliche Spitzengruppe innerhalb der Branche dar. Auf den folgenden Plätzen liegen die Augenärzte sowie die Orthopäden. Die Daten des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden stammen aus dem Jahr 2015.
Die in die Fachgebiete Radiologie, Nuklearmedizin sowie Strahlentherapie unterteilten bundesweiten Praxen der Radiologen erzielten demnach 2015 einen durchschnittlichen Reinertrag in Höhe von 850.000 Euro. Im Vergleich dazu erreichten die Praxen der Augenheilkunde im Durchschnitt 370.000 Euro. Die orthopädischen Arztpraxen erzielten durchschnittlich 310.000 Euro.
Der durchschnittliche Reinertrag der Allgemein- bzw. Hausarztpraxen beläuft sich auf rund 227.000 Euro. In den Fachbereichen Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Neurologie wurde der niedrigste Reinertrag generiert. Er beläuft sich für die Praxen auf etwa 180.000 Euro.
Durchschnittlicher Reinertrag gestiegen
Durchschnittlich nahmen die Arztpraxen in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 2015 insgesamt 507.000 Euro ein. Dabei war es egal, ob es sich um eine Einzel- oder eine Gemeinschaftspraxis handelte. Die durchschnittlichen Aufwendungen betrugen demgegenüber 249.000 Euro. Diese Aufwendungen teilten sich in Personal- und Sachkosten.
Rein rechnerisch blieb den deutschen Arztpraxen damit ein Reinertrag in Höhe von 258.000 Euro. 2011 betrug der Reinertrag noch 234.000 Euro. In ungefähr der Hälfte der Arztpraxen lag der Reinertrag bei maximal 197.000 Euro. Da der durchschnittliche Reinertrag wie bereits beschrieben bei 258.000 Euro liegt, gibt es in der anderen Hälfte der Praxen solche, deren Reinertrag wesentlich höher liegt.
Was bleibt dem Einzelnen?
In vielen Arztpraxen arbeiten mehrere Ärzte als Inhaber. Rechnet man den Reinertrag einer Arztpraxis herunter, bleiben im Durchschnitt je einzelnem Praxisinhaber 190.000 Euro Verdienst übrig. Im Vergleich dazu betrug dieser Reinertrag 2011 noch 166.000 Euro. Unter dem Reinertrag ist die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben zu verstehen.
Zu den Ausgaben einer Arztpraxis gehören beispielsweise auch die Personalkosten. Etwaige Kredite, die Mediziner für die Ausstattung mit modernen Geräten oder für die Übernahme einer bestehenden Praxis aufnehmen, sowie die Sozialabgaben für die Ärzte selbst, deren Mitarbeiter oder die eigene Familie, werden dabei nicht berücksichtigt. Damit ist der Reinertrag ungefähr mit dem Bruttoeinkommen zu vergleichen.
Daten des Statistischen Bundesamtes
Laut Statistischem Bundesamt teilten sich die Einnahmen der Arztpraxen in Jahr 2015 wie folgt auf: 70,4 Prozent der Praxiseinnahmen stammten von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), mit 26,3 Prozent lagen die Einnahmen von der Privaten Krankenversicherung (PKV) auf dem zweiten Platz, lediglich 3,3 Prozent der jährlichen Einnahmen bezogen sich auf sonstige selbstständige ärztliche Tätigkeiten.
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden ist eine deutsche Bundesoberbehörde und dem Bundesministerium des Innern direkt unterstellt. Der Zweck der Behörde liegt in der Erhebung, Sammlung und Analyse statistischer Informationen aus den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Die Statistiken werden tagesaktuell in zahlreichen, öffentlich zugänglichen Publikationen veröffentlicht. Das Statistische Bundesamt wurde 1948 gegründet. Der Sitz der Behörde befindet sich in Wiesbaden.