Ende Juni 2017 ging der Bezahldienst-Anbieter Stripe in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in den Benelux-Ländern an den Start. Nach einer zweijährigen Preview-Phase stehen nun alle Produkte der Plattform den Unternehmern und Entwicklern auch in diesen Ländern zur Verfügung.
E-Commerce leicht gemacht
Das Fintech-Startup versteht sich als Dienstleister für Online-Händler aller Art. Nach Angaben des Unternehmens kann man Zahlungen in über 135 Währungen tätigen. Außerdem können Endkunden auch mit der Internetwährung Bitcoin bezahlen.
Das Bezahlsystem unterstützt Kreditkarten und auch die gängigen Bezahlsysteme SEPA Direct Debit, Giropay, iDeal sowie Bancontact. Die Zahlungen können online oder auch per App entgegengenommen werden. Seit 2014 werden außerdem die Online-Bezahldienste Apple Pay und Alipay von Stripe Checkout unterstützt.
Lösungen und Produkte mit Stripe
Stripe Connect ist eine Zahlungsplattform für Marktplätze bzw. Plattformen. Mit Connect mann man Zahlungen empfangen sowie an Dritte ausbezahlen. Connect eignet sich für verschiedene Geschäftsmodelle, wie On-Demand, E-Commerce, Crowfunding oder Veranstaltungen. Die Abwicklung erfolgt dabei direkt über Connect, sodass keine Bankpartner in den einzelnen Ländern bzw. Märkten mehr notwendig sind.
Stripe Subscriptions ist eine Lösung für wiederkehrende Zahlungen. Neben der Abwicklung von Abo-Modellen aller Art werden auch Abo-Wechsel oder Testphasen unterstützt.
Stripe Radar dient der Betrugsprävention. Die Prävention basiert auf Datenpunkten und Verhaltensmustern von mehr als 100.000 Unternehmen. Die Algorithmen werden dabei ständig verfeinert, um auch neue Betrugsmuster schnell erkennen zu können.
Stripe Relay wurde speziell für Mobile Commerce entwickelt. So können in einer App Buy-Buttons platziert werden und der Kunde kann das Produkt sofort kaufen. Relay funktioniert übergreifend, sodass der Buy-Button in einer Vielzahl von Apps erscheint. Mit Relay kann man also die eigenen Produkte auch in anderen Apps verkaufen.
Für Unternehmen und Entwickler
Stripe kann man mit oder ohne Programmieraufwand nutzen. Die APPs sind kombinierbar, rückwirkend kompatibel und man kann sie außerdem nach eigenem Zeitplan aktualisieren. Des Weiteren helfen eine Reihe von Anleitungen und Vorlagen bei der Integration, ebenso Bibliotheken in verschiedenen Sprachen.
Mit Open-Source Plug-Ins für WordPress, Drupal u.v.m. kann man Stripe auch ohne Programmieraufwand integrieren. Zudem nutzen viele Tools und Plattformen die Produkte des Bezahldienstes. So lässt sich beispielsweise ein Online-Shop einfach erstellen.
Die Daten stehen dabei in Echtzeit zur Verfügung. Alle Zahlungen, Abos oder Überweisungen kann man über das Dashboard einsehen. Eine Verknüpfung mit verschiedenen Buchhaltungssystemen erleichtert außerdem den Datenabgleich und die Buchhaltung.
Preisinformationen
Stripe rechnet nutzungsbasiert ab ohne Grundgebühren. Eine Transaktion für europäische Kreditkarten kostet beispielsweise 1,4 Prozent Umsatzbeteiligung plus 25 Euro-Cent. Eine Transaktion für nicht-europäische Karten kostet 2,9 Prozent plus 25 Euro-Cent. Die Einnahmen werden täglich ausbezahlt. Die Bearbeitungszeit beträgt sieben Tage. Transaktionen über SEPA kosten 35 und jene über iDeal 45 Euro-Cent.
Über das Unternehmen Stripe
2009 entwickelten die Brüder Patrick und John Collison das Unternehmen. Im September 2011 war die offizielle Gründung des Startups. Heute sind die Produkte der Plattform in 25 Ländern verfügbar. Der Hauptsitz des Unternehmens ist San Francisco. Daneben gibt es weltweit neun Büros. Insgesamt beschäftigt das Startup 723 Mitarbeiter. Nach Angaben von Forbes gehören den beiden Brüdern heute noch zwölf Prozent des Unternehmens.
Von verschiedenen Investoren hat das Fin-Startup bisher rund 450 Millionen US-Dollar erhalten. Der Umsatz des Unternehmens beläuft sich auf mehrere Milliarden US-Dollar. 2015 wurde das Startup mit fünf, 2016 mit neun Milliarden US-Dollar bewertet. Nach eigenen Angaben hat Stripe mehr als 100.000 Unternehmen als Kunden.