Meine Lektionen aus der Kalenderwoche sieben
Ich werde in Schubladen gesteckt. Je häufiger ich in den vergangenen Tagen und Wochen mit Kollegen oder potentiellen Kunden oder Mitarbeitern gesprochen habe über unser Vorhaben, ein viertes Standbein in Form einer Online Marketing Agentur aufzumachen, desto häufiger werde ich mit der Frage konfrontiert: „Aber Herr Böhmichen, was hat das denn mit Ihrem heutigen Unternehmen zu tun?“ Wenn ich mir dann verwundert die Augen reibe oder meinem gegenüber erkläre das ich zusätzliche Geschäftsfelder erschließen möchte die uns Umsatz in die Kasse spülen, dann fragt man mich verwundert, ob ich das tatsächlich ernst meine.
An dieser Stelle einmal in schriftlicher Form eine Antwort: Hallo!! Ich bin Unternehmer. Ich möchte etwas erreichen. Wenn ich morgen zu dem Schluss komme, dass wir mit Parkbänken oder grünem Gras mehr Umsatz und Ertrag erwirtschaften können als mit unserem heutigen Geschäftsmodell, dann werde ich mich dort hin entwickeln. Aber, so „schlimm“ ist es glücklicherweise nicht.
Ich habe einfach Lust, Feuer und Energie, ein weiteres – ja wirklich ein weiteres – Geschäftsfeld aufzumachen, dort unsere Kunden merken zu lassen, dass ich Feuer und Flamme bin und anschließend mit genauso motivierten Mitarbeitern hier Umsatz zu generieren und ganz nebenbei unter uns gesagt Spaß an der Arbeit haben. Aber noch mal Klartext: ich sehe mich als Unternehmer, ich unternehme etwas das bedeutet hier eben den Aufbau eines Geschäftsfeldes. Für alle Bedenkenträger: Wir reisen keine Brücken ein, wir machen die Dinge die wir bisher auch schon gut machen weiterhin gut. Nur wenn eben diese nicht mehr die Wachstumsraten aufweisen, die ich mir vorstelle, muss ich eben an anderer Stelle schauen, wo ich Wachstum finden kann.
Damit komme ich da schon nahtlos zum zweiten „Lernen“ für diese Woche: ich muss offenbar mit dem Thema online Marketing Agentur sowohl in der Überzeugung als auch bei der Arbeit nochmal ganz von vorne anfangen. Nicht dass ich das nicht könnte, oder schon ungefähr gefühlte zehn oder 15 Jahre lang machen würde. Nein: Menschen stecken mich tatsächlich in Schubladen und hier muss ich in Sachen Wahrnehmung meiner Person, unseres Unternehmens und unsere Angebote nochmal richtig von vorne anfangen. Na gut: das ist ein ebenso.
Das Highlight der Woche war sicherlich das Facebook Seminar von Donnerstagabend. Wie zu erwarten habe ich deutlich länger gebraucht, um meine viel zu vielen Folien vorzutragen. Alle Teilnehmer haben ein super Feedback gegeben, freundlicherweise haben Sie uns auch gleich Hinweise auf mögliche nächste Veranstaltungen gegeben. D.h. wir aktiv abgefragt, für welche weiteren Themen im Umfeld des Social Media die Teilnehmer sich interessieren. Damit können wir jetzt zum einen das bestehende Seminar noch weiter optimieren. Und zum anderen haben wir mindestens ein wenn nicht gar zwei Themen gefunden, mit denen wir das weiter ausbauen können. Hat mich riesig gefreut. Ebenso fand ich positiv und erfrischend, dass die Idee zunächst mal einen anschaulicheren Teil mit Folien zu gestalten und im Nachgang die Teilnehmer ungefähr 1 Stunde praktisch etwas tun zu lassen und dabei auch sich gegenseitig auszutauschen, sehr positiv aufgenommen wurde. Das wiederholen wir in 14 Tagen gleich nochmal.
Ebenso viel Spaß gemacht und noch mehr gelernt habe ich bei der Erstellung des neuen Videos für unser Chapter Phoenix vom BNI in Stuttgart. Das ist nun mit den Aufnahmen von zwei morgendlichen Frühstücksterminen durchaus abwechslungsreich geworden. Es ist sicherlich handwerklich nicht perfekt. Das stört mich persönlich aber mittlerweile überhaupt nicht mehr, da ich weiß oder zumindest zu glauben weiß, dass es sich um die Authentizität eines solchen Videos dreht und nicht um die handwerkliche Perfektion.
Ebenso ein Highlight diese Woche, war der Umstand, dass sich 14 Tage vor Veröffentlichung, das neue Buch (oder besser die Druckfahne davon) von Dirk Kreuter kostenfrei per Post zugeschickt bekommen habe. Und das alles nur, weil Dirk Kreuter mein Video über sein vorhergehendes Buch „Umsatz extrem“ gesehen hat. Darüber könnte ich mich immer noch 5 Minuten-weise halb schlapp lachen. Wobei schlapp lachen der falsche Ausdruck ist: Ich ganz einfach nur genial.
Die eigentliche Einsicht diese Woche ist aber wahrscheinlich noch eine andere: ich war auch diese Woche wieder nur sehr selten zuhause, und wenn dann bin ich sehr spät (am späten Abend) nachhause gekommen. Meine Kinder haben mich vermisst, meine Frau auch. Alles im allem ist der Zeitinvest, den ich neben meinem regulären Job in das neue Thema stecken muss, extrem hoch. Auf Dauer ist das nicht durchzuhalten. Daher steht eins schon mal fest: ohne weitere Mitstreiter ohne weitere Menschen die mich unterstützen, die uns als Team unterstützen, werden wir nicht weit kommen. D.h. ich werde der Tat als Unternehmer eine Entscheidung treffen müssen, ob ich ein dieses Geschäftsfeld glaube oder nicht: da ich es nun mal tue – also daran glaube – werde ich die offene Stelle für einen ersten Online-Media Spezialisten mit Nachdruck bewerben müssen. Schon alleine, damit mein Zeit Einsatz hier an dieser Stelle nicht ins Unermessliche explodiert.
Und damit uns nicht langweilig wird, machen wir in der nächsten Woche ein Experiment mit ungefähr acht Kindern, die bei uns in der Firma Webtechnologien, Videoschnitt und andere Dinge im Bereich Neue Medien ausprobieren werden. Das wird sowohl für die Kinder als auch für uns ein Experiment werden. Meine beiden Kinder, die daran teilnehmen und auch alle anderen Kinder freuen sich schon darauf. Mir geht es genauso ich bin sehr gespannt, ob wir als Firma oder ich als Geschäftsführer von den Kindern etwas lernen kann, da ich überzeugt bin das wir als Erwachsene nicht nur von den Kindern andere Herangehensweisen und andere Einsichten lernen werden sondern auch ein Stück mehr Verständnis wie diese angehenden Jugendlichen miteinander kommunizieren wie sie miteinander umgehen und wie Sie die neuen Medien nutzen. Es bleibt super spannend. Mehr dazu auf der Projektseite der Kinder bei astiga .
… Und noch eine Sache ist in dieser Woche passiert: wir haben nach gerade einmal zwei Wochen Vorlauf zwischen Idee und Realisierung seit Mitte dieser Woche Kunst bei uns im Büro. D.h. die Künstlerin, Frau Weise, hat uns nicht nur einige Bilder an unsere großen weißen Wände in unseren Büroräumen gehängt. Wir haben sogar zwei Plastiken auf eigens dafür angefertigten Sockeln einmal im Gang und einmal im Aufenthaltsraum stehen. Das lockert unsere etwas sterile Umgebung doch sehr auf. Und außerdem kann Frau Weise nun solange sie mag bei uns Gäste mitbringen und denen ihre Werke an unseren Wänden zeigen. Auf diese Art und Weise hat die Künstlerin etwas von der Ausstellung und wir einen wohnlicheren Arbeitsraum. Das ganze wird mir natürlich nur mit einer entsprechenden Vernissage offiziell beginnen.
Übrigens: für alle Unternehmer und Unternehmen, die nicht selbst Künstler kennen oder sich diesen Aufwand nicht leisten wollen. Es gibt auch das Modell der Kunstvermietung, wie ich mit etwas Google im Internet herausgefunden habe. Das Geschäftsmodell der Kunstvermittlung werde ich an anderer Stelle mir nochmal genauer anschauen müssen gespannt. Insbesondere deswegen, weil wir selbst mit solchen Themen eigentlich normalerweise gar nichts zu tun haben.
Aber schon alleine die über 1300 Likes auf der Fanpage sprechen wohl für sich. … oder hier: http://www.kunstvermietung.moendel.de/
Janina ist Redakteurin der Redaktion von Text-Center.com und außerdem für die News von docurex.com tätig.