Wie Du dein Verhalten selbst ändern kannst

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Was hat „kalt duschen“ mit Einstellung und Veränderung zu tun? Eine ganze Menge. Aber schön der Reihe nach: Als Unternehmer oder Selbstständiger musst du ab und zu dein Verhalten ändern. Natürlich ist es so, dass jeder Mensch auf der Welt ab und an sein Verhalten ändert. Manchmal tust du das unbewusst, manchmal bewusst.

Verhalten ändern müssen alle Menschen

Deine Gedanken bestimmen dein Handeln
Deine Gedanken bestimmen dein Handeln

Insofern ist das natürlich kein besonders unternehmerspezifisches Thema. Ich bin aber der Meinung, dass insbesondere Menschen, die für ihr Einkommen selbstverantwortlich sind oder die als Vorgesetzte oder Geschäftsführer die Verantwortung für das Wohlergehen anderer Mitmenschen haben, in der Lage sein sollten, nicht nur ihr Verhalten zu hinterfragen, sondern es auch im Zweifelsfall verändern zu können.

Bevor wir zum Thema Verhaltensänderung kommen, noch ein paar Worte zum Thema Einstellung vorweg. Deine Überzeugungen, Gedanken beeinflussen bewusst oder unbewusst dein Handeln. Man kann sogar sagen, dass deine Einstellungen letztlich dein Verhalten beeinflusst, um nicht zu sagen steuert.

Überzeugungen und Gedanken in deinem Kopf

Wenn du also der Meinung bist, dass man mindestens 40 Jahre alt sein sollte, bevor man ein Unternehmen gründet, dann wirst du es vermutlich mit 25 Jahren eben noch nicht tun. Selbstverständlich leuchtete rational ein, dass man sich bereits in jungen Jahren selbständig machen kann. Allerdings wird deine persönliche Einstellung dafür sorgen, dass du es selbst eben nicht machst. Einstellungen sind genauso wie deine Gedanken aber eben etwas was nur in deinem Kopf passiert. Es kann also sein, dass deine Einstellung und deine Gedanken noch nie von irgendeinem anderen Menschen auf der Welt hinterfragt worden sind oder etwa bisher unkommentiert und ohne Kritik da gestanden sind. Genauso wie also deine Gedanken ein Produkt deines eigenen Kopfes sind, so steht es dir frei, andere Gedanken und Einstellungen zu entwickeln oder eben auch nicht.

Warum erzähle ich das? Nun, jeder Mensch ist frei in seinem Leben an etwas zu glauben oder eben nicht. Das betrifft eben auch deine persönliche Überzeugung sowie deine Einstellungen und Gedanken.

Gedanken werden zu Einstellungen

Da eben deine Gedanken und Einstellungen letztlich dein eigenes persönliches Verhalten beeinflussen, ist es wichtig sich eben diesen ursächlichen Zusammenhang zu vergegenwärtigen, bevor wir überhaupt über Verhaltensänderung sprechen. Daher in der Kurzfassung nochmal ganz einfach: Bevor du dein Verhalten ändern kannst, solltest du deine Einstellung zu einem bestimmten Thema hinterfragen.

Ein kurzes Beispiel: Wenn du etwa Gewicht abnehmen möchtest und die Einstellung hast, dass sowas nur klappt, wenn du mindestens fünfmal in der Woche Sport machst. Die Wahrscheinlichkeit dass du erst gar nicht anfängst oder scheiterst halte ich im konkreten Fall für ziemlich hoch.

Wie Du dein Verhalten ändern kannst

Nun wollen wir aber mal konkret darüber sprechen, wie man bzw. du selbst dein Verhalten ändern kannst. Ich selbst habe diese Vorgehensweise, die ich jetzt gleich beschreibe bei Marco von Münchhausen gelernt bzw. mir von ihm abgeschaut. Wenn du ernsthaft dein eigenes Verhalten ändern möchtest, dann gebe ich dir folgende Ratschläge mit auf den Weg:

Ändere immer nur eine Verhaltensweise auf einmal. Konzentriere dich auf genau eine und nur eine Verhaltensweise einmal und arbeite an ihr bist du sie so verändert hast, wie du es dir vorgestellt hast.

Angenommen du möchtest eine Verhaltensweise ändern, die du täglich ausführst wie etwa Zähneputzen oder mit dem Rad zur Arbeit fahren, dann benötigst du zwischen 30 bis 40 Wiederholungen bis die Verhaltensweise sich bei dir so eingeprägt hat, dass du sie quasi von alleine machst. D.h. konkret, dass du zwischen vier und fünf Wochen für eine einzige Verhaltensänderung brauchst, die du dauerhaft in deinem Unterbewusstsein verankerst. Das kann durchaus anstrengend werden.
Ich möchte hierzu ein Beispiel von mir selbst geben: Ich war gegenüber dem Ratschlag von Marco von Münchhausen zunächst unglaublich skeptisch. Mir hat es spontan ein eleuchtet, dass man nur eine Sache auf einmal machen sollte um sich nicht zu verzetteln. Dass es aber binnen 30-40 Tagen möglich sein sollte, mein eigenes Verhalten dauerhaft zu verändern, das habe ich erst einmal nicht geglaubt

Wie ich mein Verhalten ändern kann.

duschkopfDaher habe ich mir vorgenommen, morgens nach dem normalen Duschen mit warmem Wasser mich kurz (ca 10 Sekunden) mit kaltem, richtig kaltem Wasser abzuduschen. Irgendwie hatte ich noch im Hinterkopf, dass eine kalte Dusche zumindest für die Gesundheit was Gutes sein soll. Daher habe ich mich entschlossen dieses kalte Duschen (was ich als unangenehm empfinde) als gewollte Verhaltensänderung in meinen Tagesablauf einzuplanen. Die 10 Sekunden Aufwand – so dachte ich mir – kann ich problemlos in meinen Tag integrieren. Die einzige Ausnahme, die ich mir zugestanden habe war, dass ich am Sonntag auf diese Übung des Kalt-Duschens verzichte. Der Sonntag sollte ein Wohlfühltag bleiben. An allen anderen sechs Tagen der Woche habe ich mir aber vorgenommen, konsequent am Ende kalt zu duschen. Soweit mein Plan.

Ich habe also in der ersten Woche jedes Mal beim Duschen ganz aktiv am Ende des Duschens daran gedacht, den Hebel für das kalte Wasser umzulegen ein paar Sekunden zu warten und dann anschließend mit dem wirklich saukalten Wasser Gänsehaut zu bekommen. In der zweiten Woche fiel mir auf, dass ich schon nicht mehr ganz so intensiv am Ende des Duschens dran denken musste, den Hebel für das kalte Wasser umzulegen. Kalt war das Wasser natürlich immer noch.

Nach etwa einem Monat – also 30 Tagen – habe ich eine relativ verblüffende Erkenntnis gewonnen: Ich stand wieder unter der Dusche, und habe dann am Schluss – quasi automatisch – den Hebel umgelegt hatte und es kam wie immer kaltes Wasser. Bemerkenswert dabei war: Es war ein Sonntag.
Obwohl ich mir vorgenommen hatte, eben sonntags nicht kalt zu duschen, hatte sich offensichtlich diese Verhaltensänderung mittlerweile so tief in mein Unterbewusstsein eingegraben, dass ich – wie auf Autopilot gestellt – eben am Ende des Duschens kaltes Wasser durch den Schlauch laufen ließ.
Mich hat dieses persönliche Experiment so fasziniert, dass sie es mittlerweile relativ häufig erzählt habe, eben weil ich eher für warmes Wasser zu haben bin. Bis heute habe ich diese Gewohnheit weiterhin, dass sich eben morgens kalte dusche.

Ganz nebenbei hat es auch dazu geführt dass sich in den allermeisten Wintern bisher relativ erkältungsfrei durchs Leben gekommen bin. Einzig der letzte Winter hat mir etwas mehr zugesetzt Da hat dann die kalte Dusche nicht ausgereicht, um mich gesund zu erhalten.

Was lernen wir jetzt also daraus: Wenn du ein Verhalten verändern möchtest, dann tue das mit genau einer Verhaltensweise auf einmal. Bei täglichem Training brauchst Du ungefähr 30-40 Tage bzw. 30-40 Wiederholungen, bis sich diese Verhaltensänderung so tief in dein Unterbewusstsein eingegraben hat, dass du sie automatisch ausführst.

Falls du also etwas ändern möchtest, dass du nur ein oder zweimal wöchentlich tust, so brauchst du zwischen 20 und 40 Wochen um diese wöchentliche Gewohnheit konsequent zu entwickeln. Die gute Nachricht dabei ist aber: es funktioniert, wenn du nur die Konsequenz hast, es eben auch oft genug zu wiederholen und kontinuierlich dran denkst. Ab der 30. bzw. spätestens ab der 40. Wiederholung wirst du eben nicht mehr dran denken müssen, bis dahin hat dein Unterbewusstsein diesen Job übernommen.

Verhalten ändern bei dir selbst

Was hat das alles nun am Ende des Tages mit deiner Selbstständigkeit zu tun bzw. dem Umstand dass du Gründer oder Geschäftsführer eines Unternehmens bist? Ganz einfach: Wenn du einmal eine solche Verhaltensänderung wie ich sie oben beschrieben habe, konsequent selbst in deinem eigenen Leben durchgeführt hast, so gibt dir dies ein durchaus nennenswertes Vertrauen in deine eigene Fähigkeit, dich selbst zu verändern, die meiner Meinung nach auch in deinem Unternehmerleben bzw. in deine Unternehmung ausstrahlen wird. Denn letztlich arbeitest du ja nicht alleine, sondern bist umgeben von Menschen, mit denen du zusammen arbeitest und von denen du gelegentlich ebenfalls eine Verhaltensänderung erwartest oder sie dir wünschst. Wenn du nun weißt, wie du deine eigene Verhaltensänderung praktizieren kannst, so wird dir das leichter fallen entsprechende Verhaltensänderung auch bei deinen Mitmenschen anzustoßen.